In Thailand habe ich gemerkt, dass ich irgendetwas am Hintern habe, bin aber davon ausgegangen, dass es sich nur um einen Pickel handelt. Nach 3 Wochen war es aber immer noch da und ist mittlerweile echt groß geworden und fing langsam auch an Weh zu tun. Am 02.04.2020 bin ich deswegen Abends zu meinem Hausarzt, welcher mich zu einer Chirugin weitergeleitet hat. Bei ihr hatte ich am nächsten Morgen einen Termin und diese hat gemeint, dass man es auf jeden Fall operieren müsste, sie das aber heute nicht mehr machen könne, weshalb wir direkt nach Limburg in die Notaufnahme geschickt wurden. Dort wurde ich aufgenommen und bin auf Station gekommen. Abends gegen 18.00 Uhr wurde ich operiert. Als ich aufgewacht bin, hatte ich das Gefühl zu ersticken, da ich keine Luft mehr bekommen habe. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es sich um einen starken Bronchospasmus gehalten hat. Deswegen musste ich nach der OP noch eine Stunde auf die Intensivstation, bis ich dann wieder auf Station gekommen bin. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich am nächsten Tag wieder heim darf, doch da ich noch Antibiotika bekommen habe, musste ich über das Wochenende bleiben. Montagsmorgen wurde ich entlassen und konnte endlich wieder nach Hause. Die Wunde an sich tut nicht weh, aber ich merke schon sehr stark, dass die Vollnakose und das viele liegen im Krankenhaus meinen Körper erneut sehr geschwächt hat.
Therapie in Köln
Am 25.03.2020 habe ich eine neue Therapie in einer Privatklinik in Köln begonnen. Zuerst wurden mir etliche Röllchen Blut abgenommen, um einen für mich zugeschnittenen Tumorimpfstoff herzustellen. Dies dauert 8 Tage. Während dieser Zeit bekomme ich Hyperthermie an der Lunge und im Bauchraum. Währenddessen bekomme ich noch Viren gespritzt, die dem Immunsystem zeigen sollen, dass die Krebszellen böse sind und sie dagegen ankämpfen sollen. Zusätzlich bekomme ich Blut abgenommen , welches mit Sauerstoff angereichert wird und danach wieder injiziert bekomme. Danach bekomme ich noch einige Infusionen, wie Kochsalz, Vitamin C, Selen und verschiedenen Spurenelemente, was zusätzlich das Immunsystem unterstützen soll. Eine Woche später folgt der letzte Behandlungstag mit Ganzkörperhyperthermie und einer Impfung, die speziell auf meinen Körper zugeschnitten ist. Nach 3-4 Wochen soll der Zyklus wiederholt werden. Ich muss sagen, die Therapie ist schon sehr anstrengend für mich, aber sie verläuft zum Glück ohne Nebenwirkungen. Ob die Therapie anschlägt lässt sich allerdings erst in einigen Wochen sagen. Bis dahin kann man nur abwarten. Am meisten von allem belastet mich, dass ich das Haus nicht verlassen kann, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Ich merke sehr, wie mir die Bewegung fehlt und wie schlecht meine Laune wird, wenn ich ständig nur daheim bin. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt, doch ich merke wie mein Körper durch die Isolation immer weiter abbaut. Ich würde die Zeit so gern sinnvoll nutzen und etwas unternehmen, doch das geht zur Zeit ja leider nicht.

Gesundheitliches Update und Folgen der Coronakrise
Das letzte CT von 20.02.2020 hat ergeben, dass die Metastasen weiter gewachsen sind und ich Metasierungen im Bauchrraum habe, die bei mir extreme Rücken- und Bauchschmerzen auslösen. Diese neuen Eergebnisse haben mir mal wieder gezeigt, wie ernst meine gesundheitliche Lage ist. Ich habe nur noch wenige Wochen zu leben. Diese Zeit wollte ich voll ausnutzen, doch leider kann ich meine Pläne, auf Grund der aktuellen Krisensituation nicht umsetzen. Das ist sehr schade, doch ich kann es leider nicht ändern.
Thailand
Am 02.03.2020 bin ich mit meiner besten Freundin für 2 Wochen nach Thailand gefolgen. Zuerst waren wir 3 Tage in Bangkok und es war einfach eine unbeschreiblich geile Zeit. Wir waren in verschiedenen Klöstern und Tempeln, haben unzählige Buddhastatuen gesehen, haben eine Bootstour gemacht, waren in Chinatown und auf dem Markt und sind viel Tuck Tuck gefahren. Es ist aber so heiß hier und die Luftfeuchtigkeit ist mega hoch, weshalb wir auch viel am Pool lagen und entspannt haben. Abends haben wir auch die verschiedenen Seiten von Bangkok gesehen. Wir waren im Rotlichtviertel, in der Skybar, in welcher Hangover gedreht wurde und auf einem Nachtmarkt mit lauter Ständen, Essen, Bars und Clubs. Ich bin echt überwältigt von dieser Stadt. Nach 3 Tagen sind wir weiter nach Phuket geflogen. Es ist so wunderschön und es gibt mega viele Sachen zu besichtigen, bietet aber auch viele Möglichkeiten zum entspannen und auszuruhen. Wir haben den Big Buddha besichtigt, eine der größten Attraktion hier. Er ist echt riesen groß und überwältigend. Einen Tag wollten wir etwas mit Elefanten unternehmen, aber uns liegt das Wohl der Tiere sehr am Herzen, weshalb wir uns bewusst gegen Elefantenreiten entschieden haben. Wir haben einen Ausflug gebucht, wo wir morgens am Hotel abgeholt wurden und in ein Elefantenreservoire ganz in der Nähe gefahren sind. Dort haben wir einige Informationen über das Leben und den Umgang mit den Tieren erhalten. Danach konnten wir die Elefanten selbst füttern, was mega Spaß gemacht hat. Die Tiere waren extrem zutraulich und man konnte sie ohne Bedenken streicheln und Bilder mit ihnen machen. Im Anschluss haben wir ein Matschbad mit den Elefanten genommen und waren danach von oben bis unten voll mit Dreck. Das war aber nicht schlimm, weil wir im Anschluss in einer Art Teich baden waren und mit kleinen Bürsten die Elefanten wieder von dem Matsch befreit haben. Die Elefanten waren die ganze Zeit enspannt und haben sehr glücklich gewirkt, was uns sehr wichtig war.
















Fasching 2020
Helau! 4 Tage Fasching sind jetzt rum und ich muss sagen, dass ich echt stolz auf mich bin. Von Freitagabend bis Montagmorgen war ich immer den hanzen Tag unterwergs und habe Fasching gefeiert. Am Anfang hatte ich echt Bedenken, da mir viele Sachen im Alltag schwerer fallen und ich ziemlich schnell aus Atem bin und ich nicht wusste, ob ich so mithalten kann, wie ich mir das vorgestellt habe. aber es hat alles geklappt und das macht mich mega stolz. Es war aber schon mega anstrengend den ganzen Tag von der lauten Musik und den vielen Menschen umgeben zu sein, vor allem wenn man als einzige nüchtern ist, aber es hat mega Spaß gemacht.



Ägypten
Am 26.01.2020 bin ich gemeinsam mit meinem Freund nach Ägypten in den Urlaub gefolgen. Das Hotel ist zwar nicht ganz so groß, was ich aber echt cool finde, da wir in 2 Minuten am Strand, am Pool und im Restaurant sind. Mit dem Wetter bin ich auch zufrieden. Die Sonne scheint, aber es ist nicht zu warm und es geht immer ein angenehmer Wind. Abends braucht man allerdings dicke Klamotten, da es schon sehr stark abkühlt. Wir haben auch verschiedene Ausflüge gemacht. Einmal sind wir mit dem Quad zu einem Beduinendorf in der Wüste gefahren, wo wir Kamele reiten durften. Ich hätte niemals gedacht, dass diese Tiere so groß sind, aber es hat mega viel Spaß gemacht. Wir haben mit den Einheimischen gesprochen und ägyptischen Tee und Öle mitgenommen. Danach sind wir bei Sonnenuntergang wieder zurück zum Hotel gefahren. Ich bin das erste Mal alleine Quad gefahren und es hat mega Spaß gemacht mit Vollgas durch die Wüste zu düsen. Außerdem haben wir beide jeweils zwei Ganzkörpermassagen gemacht und haben einen Schnorchelausflug gemacht, bei dem wir Wasserschildkröten gesehen haben.







Der Rückschlag
Am 16.01.2020 habe ich die Ergebnisse des neusten CTs bekommen. Leider waren sie wieder negativ, denn die Metastasen sind weiter gewachsen. Die Immuntherapie werde ich deswegen nicht weiter machen und sonst gibt es zur Zeit auch keine anderen Therapieoptionen mehr. Diese Nachricht hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen, denn ich habe mir so sehr postitive Ergebnisse gewünscht. Allerdings werde ich alle zusätzlichen, homöopatischen Therapien weiter machen, denn ich merke sehr stark, dass sie mir mehr Lebensqualität geben. Im Moment steht vor allem im Vordergrund, dass ich keine Schmerzen habe und es mir weitgehend gut geht. Ich lasse trotzdem nicht den Kopf hängen und mache weiter wie bisher. Ich möchte in den nächsten Wochen noch alle Dinge tun, die ich schon immer erleben wollte. Letztes Jahr habe ich schon sehr viel erlebt und nun möchte ich die letzten Punkte meiner Bucketliste abarbeiten.
Skiurlaub
Vor 3 Jahren war ich das letzte Mal im Skiurlaub. 5 Tage später, am 13.01.2017, habe ich die Diagnose bekommen. Seit dem konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Ski fahren, da ich zu stark unter den Nebenwirkungen der Therapien gelitten habe, viel zu schwach war und ich mir das Skifahren nicht mehr zugetraut habe. Dieses Jahr habe ich mir ein Herz gefasst und es noch einmal probiert, um einen weiteren Punkt auf meiner Buketliste zu erfüllen. Ich bin noch einmal zusammen mit meiner Familie, meiner besten Freundin und Freunden in den Skiurlaub gefahren. Das Skifahren macht Spaß, die Sonne scheint und alles ist wunderschön weiß. Allerdings merke ich schon, dass ich nicht ganz so viel mithalten kann und alles sehr anstrengend für mich ist. Ich bin froh, dass meine Mama dabei ist, die sich auch mal mit mir in eine Hütte setzt und ausruht.








Spendenaktion
Jeder, der chronisch krank ist oder jemanden kennt, der sich in einer solchen Situation befindet weiß, wie teuer so etwas werden kann. Alle homöpatischen Therapien und Medikamente werden von keiner Krankenkasse bezahlt. Hinzukommen Fahrten, Hotelaufenthalte, Verpflegung etc. … Da ich aber alle möglichen Therapien und Medikamente ausprobieren möchte, blieb mir nichts anderes übrig, als einen Spendenauffruf zu starten. Dieser kam überraschen positiv an und es wurde eine Menge Geld gespendet. Dieses ermöglicht es mir nun, auch Therapien auszuprobieren, die vorher meine finanziellen Mittel überschritten hätten.

Der erste Erfolg
Am Montag, den 04.11.2019 hatte ich wieder CT, um zu schauen, ob die neue Therapie angeschlagen hat. Am nächsten Tag war ich dann zum Gespräch im Krankenhaus und habe erfahren, dass die Therapie erneut nicht angeschlagen hat. Im Endeffekt war ich nicht schockiert, da ich mit einer solchen Nachricht gerechnet habe. Einen Tag später habe ich überraschend eine Mail von meinem behandelnden Arzt bekommen. Er hat das aktuelle Bild noch einmal mit dem verglichen, welches kurz vor meinem Geburtstag Ende September aufgenommen wurde. Dabei ist zu erkennen, dass die Metastasen nicht weiter gewachsen sind und manche Herde sogar kleiner geworden sind. Das bedeutet, dass die Immuntherapie doch angeschlagen hat. Das ist das erste Mal seit über 2 Jahren, dass ich positive Nachrichten bekommen habe. Man kann praktisch von Schicksal reden, dass ich Ende September ins Krankenhaus musste, denn wäre dort nicht noch einmal ein Bild gemacht worden, hätte man nur das Bild von vor 3 Monaten und das von Montag gehabt und es wäre nur ein Wachstum zu sehen gewesen, da die Therapie erst ab dem 3. Zyklus angeschlagen hat. Mit anderen Worten: Die Metastasen sind bis Ende September gewachsen und erst ab da hat die Therapie angeschlagen und die Metastasen wurden kleiner.